Sport während der Schwangerschaft

Viele Frauen in der Frühschwangerschaft glauben, dass sie ihre gewohnten sportlichen Aktivitäten einstellen müssen, weil diese schädlich für das Kind sein könnten. Werden jedoch einige Regeln beachtet, sind keine Nachteile zu befürchten.

Sport in der FrühschwangerschaftLange Zeit galt Sport während der Schwangerschaft als gefährlich. Vor allem in der Frühschwangerschaft wurde das erhöhte Risiko einer Fehlgeburt gesehen. Mittlerweile empfehlen jedoch sowohl Ärzte als auch Sportwissenschaftler sportliche Aktivitäten für schwangere Frauen ausdrücklich.

So wird die werdende Mutter durch das Training nicht nur fit gehalten, sondern reduziert auch die typischen Rückenbeschwerden sowie die Einlagerung von Wasser im Körper. Darüber hinaus wirkt der Sport einer zu starken Gewichtszunahme entgegen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Depressionen und einer Schwangerschaftsdiabetes vorgebeugt wird.

Ist Sport in der Frühschwangerschaft gefährlich?

Amerikanische Studien, die von der John Hopkins University durchgeführt wurden, ergaben, dass auch ein intensiveres sportliches Training nicht gefährlich für das ungeborene Kind ist.

Auch auf den weiteren Verlauf der Schwangerschaft hat der Sport keine negativen Auswirkungen. Eine Ausnahme können allerdings Risikoschwangerschaften bedeuten. In solchen Fällen muss der behandelnde Frauenarzt das Sporttraining bewilligen. Wichtig ist vor allem, dass der Sport maßvoll ausgeübt wird.

Vorteile von Sport in der Frühschwangerschaft

Schwangerschaftsgymnastik in der FrühschwangerschaftSportliche Aktivitäten während der Schwangerschaft bringen einige Vorteile mit sich. So wird zum Beispiel der Stoffwechsel durch sie angeregt. Außerdem lässt sich der Kreislauf regulieren und das Herz stärken. Darüber hinaus wirkt sich der Sport lindernd auf die unangenehmen Rückenschmerzen aus, die besonders während der frühen Schwangerschaft auftreten.

Auch weitere typische Beschwerden wie Schwellungen, Verstopfung und Müdigkeit können durch die sportliche Betätigung gelindert werden. Einen weiteren Vorteil stellt der Abbau von überflüssigen Pfunden dar. Außerdem fühlt sich die Schwangere besser und empfindet meist gute Laune.

Die passende Sportart ist sehr wichtig

Vor allem in der Frühschwangerschaft besteht ein höheres Risiko für eine Fehlgeburt. Aus diesem Grund ist darauf zu achten, dass auch die richtige Sportart ausgeübt wird. Zu den empfehlenswerten Sportarten zählen vor allem:

  • Walken
  • Nordic Walking
  • Tennis
  • Radfahren auf dem Heimtrainer
  • Schwimmen
  • Skilanglauf

Vor allem durch Walken und Nordic Walking lassen sich Herz und Kreislauf anregen sowie gleichzeitig die Gelenke schonen. Auch Pilates und Yoga gelten als empfehlenswert. Wichtig sind jedoch Kursleiter, die über Erfahrung mit schwangeren Frauen verfügen. Als unverzichtbar wird zudem die Schwangerschaftsgymnastik eingestuft.

Hinweis zur FrühschwangerschaftEine beliebte Variante stellen außerdem Aqua-Kurse speziell für Schwangere in einem Schwimmbad dar. So werden bei sportlichen Betätigungen im Wasser die Gelenke weitaus weniger belastet als an Land. Ebenso erfreuen sich Aerobic-Kurse für schwangere Frauen großer Beliebtheit.

Nicht sinnvoll sind dagegen Sportarten, bei denen ein verstärktes Sturzrisiko besteht. Dazu gehören vor allem Skifahren, Reiten, Radfahren und Inline-Skating. Auch von Kampfsportarten oder Mannschaftsdisziplinen wie beispielsweise Fußball wird abgeraten.

Als problematisch gilt Joggen, weil es dabei zu stärkeren Stoßbelastungen kommt. Dadurch kann sich das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.

Eine Ausnahme besteht jedoch für Leistungssportlerinnen, die ihr Training auch während der Schwangerschaft meist problemlos absolvieren.

Wann sollte Sport in der Frühschwangerschaft unterbleiben?

Unterleibsschmerzen in der FrühschwangerschaftBei manchen Schwangeren können sportliche Aktivitäten Probleme verursachen. Besonders gefährdet sind Frauen, die schon einmal eine Früh- oder Fehlgeburt hatten, deren Plazenta tief liegt, die unter Problemen mit den Hüften oder dem Rücken leiden oder die Mehrlinge erwarten. Als weitere Risikofaktoren gelten ausgeprägte Schmierblutungen, Vorerkrankungen, zu hoher Blutdruck sowie mögliche Frühwehen.

Wie viel Sport in der Frühschwangerschaft ist erlaubt?

Frauen, die bereits vor ihrer Schwangerschaft sportlich aktiv waren, stellen sich oft die Frage, wie viel Sport sie während der Frühschwangerschaft treiben dürfen. Wer gesund ist und sich fit fühlt, kann sein Trainingsprogramm ruhig fortsetzen.

US-Studien zufolge sind keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit des ungeborenen Kindes zu befürchten, sofern die Frau gesund ist und über eine gute Kondition verfügt. Es wird jedoch empfohlen, das Trainingspensum zu überprüfen und eine Überforderung zu vermeiden.

Wichtig ist auch, das Sportprogramm an die Schwangerschaft anzupassen. Aufgrund der häufigen Übelkeit verspüren viele Frauen in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten weniger Lust auf Sport als zwischen dem vierten und sechsten Monat. Grundsätzlich sollte das Trainingsprogramm jedoch mit zunehmender Schwangerschaft kontinuierlich zurückgefahren werden.

Fazit

Maßvoller Sport kann während der Frühschwangerschaft unbesorgt ausgeübt werden. So gelten zahlreiche Sportarten sogar als gesundheitsfördernd für Mutter und Kind. Auf Risikosport gilt es dagegen zu verzichten.

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