Fliegen während der Schwangerschaft

Fliegen in der FrühschwangerschaftZu Beginn einer Schwangerschaft gibt es für die Mutter zahlreiche wichtige Dinge zu beachten. Dazu gehört auch das Fliegen an Bord eines Flugzeuges.

Während der Frühschwangerschaft ist das Risiko einer Fehlgeburt am höchsten. Aus diesem Grund unterlassen verantwortungsbewusste werdende Mütter sämtliche Dinge, die dem ungeborenen Kind Schaden bereiten könnten. Dazu gehören zum Beispiel der Verzicht auf Alkohol, Nikotin oder schädliche Ernährung. Viele schwangere Frauen denken dabei aber nicht an das Fliegen mit einem Flugzeug.

Ist das Fliegen während der Frühschwangerschaft erlaubt?

Auch während einer Schwangerschaft ist es mitunter erforderlich, eine Flugreise anzutreten. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine zuvor gebuchte Urlaubsreise oder einen wichtigen geschäftlichen Termin handeln. Allerdings wissen viele schwangere Frauen nicht, ob eine Flugreise ihrem ungeborenen Kind möglicherweise Schaden zufügen könnte.

Bei den meisten Schwangeren gibt es keine Bedenken, mit einem Flugzeug zu reisen. Allerdings wird empfohlen, sich im Vorfeld an den behandelnden Gynäkologen zu wenden, damit dieser „grünes Licht gibt“.

Hinweis zur FrühschwangerschaftDarüber hinaus sollte auch bedacht werden, ob die Flugreise wirklich unbedingt stattfinden muss. So gibt es durchaus Experten, die einem Flug während der Schwangerschaft ablehnend gegenüber stehen.

Ist Fliegen in der frühen Schwangerschaft gefährlich?

Unterleibsschmerzen in der FrühschwangerschaftEinige Frauenärzte raten von einer Flugreise in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft ab. Grund dafür ist der Umstand, dass sich in der Atemluft des Flugzeugs weniger Sauerstoff befindet, da sich Verkehrsflugzeuge auf einer Höhe zwischen 9.000 und 12.000 Metern bewegen. Dies hat ein Absinken von Luftdruck und Sauerstoffgehalt zur Folge. Dadurch könnte das Wohl des Kindes gefährdet sein.

Studien zufolge waren jedoch keine Probleme für die Kinder von flugreisenden Schwangeren bei ihrer Herzfrequenz zu verzeichnen.

Aus diesem Grund halten andere Gynäkologen die Gefahren für schwangere Frauen für übertrieben.

Strahlenbelastung

Wichtig in der FrühschwangerschaftAls weiterer Risikofaktor für schwangere Frauen gilt die zusätzliche Strahlenbelastung während einer Flugreise. So fällt diese um 50 Prozent höher aus als die jährliche durchschnittliche Belastung am Boden, sofern die Person jeden Tag ein Flugzeug benutzen würde. Bei einem einzelnen Flug kommt es allerdings nur zu einem Bruchteil der Zusatzbelastung.

Strahlenexperten gehen daher nicht von größeren Risiken für ungeborene Kinder aus. Darüber hinaus hängt die Strahlenbelastung am Erdboden auch vom Wohnort der Mutter ab. So kann die Belastung von Ort zu Ort sehr unterschiedlich ausfallen. Bei einer höheren Strahlenbelastung ist es sogar möglich, dass diese über der Belastung bei einer Flugreise liegen würde.

Von Bedeutung für die Höhe der Strahlendosis sind zudem die Dauer der Flugreise sowie die Flughöhe.

So fällt die Dosis bei längeren und höheren Flügen erheblich größer aus als auf kürzeren Distanzen und niedrigerer Höhe des Fluges. Die Strahlenbelastung bei einem Flug von München nach San Francisco, der 16 Stunden dauert, beträgt 70 Mikrosievert. Dagegen liegt sie bei einer Flugreise von Frankfurt/Main in Richtung Palma de Mallorca lediglich bei 3 Mikrosievert.

Bis heute ist unter Ärzten jedoch nach wie vor umstritten, ob sich die Strahlung auf Flugreisen auf schwangere Frauen auch tatsächlich negativ auswirkt oder nicht. Wer auf Nummer sicher gehen will, verzichtet besser auf einen Flug.

Unterschätzte Gefahr: Thrombose

Als gesichert gilt jedoch das Risiko einer Thrombose (Blutgerinnsel) für Schwangere. So kam es bei Langstreckenflügen bereits zu Todesfällen von schwangeren Frauen. Zum Absenken dieser Gefahr empfiehlt sich das Tragen von speziellen Kompressionsstrümpfen. Besonders geeignet sind Strümpfe der Klasse 2, da sie sich positiv auf geschwollene Füße auswirken. Des Weiteren ist eine ausreichende Beinfreiheit überaus wichtig.

Ob während der Frühschwangerschaft auch vorbeugende Medikamente eingenommen werden müssen, hängt vom Urteil des Arztes ab.

Eine Rolle spielt natürlich auch die Distanz des Fluges. So ist das Thromboserisiko auf langen Flügen deutlich größer als bei Kurzstreckenflügen. Auf jeden Fall sollte vor der Flugreise eine Beratung des Arztes stattfinden.

In welchen Fällen eine schwangere Frau nicht fliegen sollte

Mediziner sehen nur wenige Gründe für einen Verzicht von schwangeren Frauen auf Flugreisen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen.

Liegt zum Beispiel eine Hochrisikoschwangerschaft vor, die mit erheblichen Herz-Kreislauf-Beschwerden oder einer Placenta praevia verbunden ist, dürfen keine Flüge stattfinden.

Das Gleiche gilt für thrombosegefährdete Frauen oder Schwangere, die unter erheblicher Flugangst leiden. Auch wenn in der Vergangenheit bereits eine Fehlgeburt zu verzeichnen war, sollte nach ärztlichem Rat eine Flugreise unterbleiben.

Fazit

Obwohl sich die Mediziner über die Gefahren von Flugreisen für frühschwangere Frauen nicht einig sind, gilt das Fliegen bei einem normalen Verlauf der Schwangerschaft als unbedenklich. Empfohlen werden jedoch Flüge in geringer Flughöhe und mit kurzen Distanzen. Vorab sollte ein Arzt befragt werden.

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