In der Frühschwangerschaft sollte auf eine ausreichende Versorgung mit Folsäure geachtet werden. Dabei handelt es sich um ein wichtiges Vitamin, das auch als Vitamin B9 bekannt ist.
Folsäure zählt zu den Vitaminen. Sie trägt auch die Bezeichnungen Vitamin B9, Vitamin B11 oder Vitamin M. In Lebensmitteln ist Folsäure allerdings meist nur spärlich enthalten. So wird sie in der Regel als synthetisches Nahrungsergänzungspräparat angeboten.
Warum Folsäure in der Frühschwangerschaft einnehmen?
Folsäure ist vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft überaus wichtig, weil es in diesem Zeitraum zur Entstehung des Neuralrohrs kommt. Gemeint ist damit eine Vorstufe von Rückenmark und Gehirn des Kindes. So beugt ausreichend Folsäure schwerwiegenden Schäden in diesen Körperbereichen vor, die zu Behinderungen führen können.
Folsäuremangel
Wird nicht genügend Folsäure eingenommen, besteht das Risiko eines Folsäuremangels.
In Deutschland ist bei ca. zwei Dritteln der Bevölkerung ein Mangel an Folsäure zu verzeichnen.
Dies lässt sich auch darauf zurückführen, dass die Folsäure in Lebensmitteln kaum enthalten ist. Außerdem speichert der menschliche Organismus Folsäure nur unzureichend ab. So lassen sich lediglich 14 bis 15 Gramm im Körper einlagern, was immerhin einige Wochen reicht.
Bemerkbar macht sich Folsäuremangel durch bestimmte Symptome. So gelten vor allem Durchfall und Blutarmut (Anämie) als typische Anzeichen einer Mangelerscheinung. Darüber hinaus kann er die Ursache von Haarausfall sein. Eine bedenkliche Blutarmut zeigt sich aber nur in den seltensten Fällen, sodass eine besondere Therapie des Folsäuremangels nicht erforderlich ist. So genügt in der Regel die Versorgung der betroffenen Person mit Folsäure-Präparaten.
Grund zur Sorge besteht allerdings bei einem Folsäuremangel in der Frühschwangerschaft, weil dieser das wichtige Neuralrohr des Kindes negativ beeinträchtigen kann. Dadurch drohen dem Kind geistige und körperliche Behinderungen nach der Geburt, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen.
Richtige Dosierung
Schwangere Frauen fragen sich natürlich, wie viel Folsäure sie benötigen.
Die deutsche Agentur für Nahrungsmittel empfiehlt eine tägliche Dosis an Folsäure von 0,4 mg. Diese Dosis gilt aber nur außerhalb der Schwangerschaft. Schwangere Frauen sollten dagegen 0,6 mg Folsäure pro Tag zu sich nehmen.
Folsäure spielt auch eine wichtige Rolle bei einem bestehenden Kinderwunsch. Wird dieser nicht erfüllt, hat dies nicht selten bei den Betroffenen eine Depression zur Folge. Für einen erfolgreichen Ablauf der Schwangerschaft ist Folsäure unverzichtbar. Um den Kinderwunsch zu erfüllen, wird daher auch dem Mann die Einnahme von Folsäure-Präparaten empfohlen, da sich durch sie die Qualität der Spermien verbessern lässt. Ein Mangel an Folsäure gehört dagegen nicht selten zu den Ursachen von verminderter Spermienqualität, weil es dadurch zu Störungen bei der Zellteilung kommt.
Überdosierung
Bei der Einnahme von Folsäure-Präparaten, die auch als vorbeugend gegen Depressionen und Krebs gelten und bis zur Stillzeit eingenommen werden können, ist natürlich darauf zu achten, dass es nicht zu einer Überdosierung kommt. Grundsätzlich gilt das Risiko einer Überdosis jedoch als sehr niedrig, da sich von der Leber nur geringfügige Mengen für den Körper nutzbar machen lassen. In reiner Form kann Folsäure ohnehin nicht genutzt werden.
Schädliche Symptome zeigen sich erst dann, wenn die Folsäure über einen längeren Zeitraum in Mengen ab 15 mg verabreicht wird.
Als mögliche Nebenwirkungen kommen Nervosität, Magen-Darm-Beschwerden, Schlaflosigkeit und allergische Reaktionen infrage.
Folsäurehaltige Nahrungsmittel
Welche Lebensmittel reichlich Folsäure enthalten, lässt sich anhand einer speziellen Liste ersehen. Vor allem in diversen Gemüsesorten ist das wertvolle Vitamin zu finden. Dazu gehören:
- Spinat (513 g Tagesbedarf)
- China-Kohl (482 g) und
- Fenchel (400 g).
➤ Diese Tabelle zeigt die 10 folsäurereichsten Lebensmittel nach Daten der Lebensmittelanalyse der Universität Hohenheim.
Folsäure-Präparate kaufen
Um sich in der Frühschwangerschaft mit ausreichend Folsäure zu versorgen, ist es erforderlich, entsprechende Präparate zu kaufen. Die Einnahme solcher Nahrungsergänzungsmittel gilt als unverzichtbar, um einem Mangel an Folsäure vorzubeugen und den täglichen Bedarf sicher zu decken.