Müdigkeit in der frühen Schwangerschaft

Müdigkeit in der frühen SchwangerschaftMüdigkeit gilt ebenso wie Rückenschmerzen und Übelkeit als typische Begleiterscheinung der Schwangerschaft und viele schwangere Frauen sind betroffen. Sie dauert bis in das zweite Schwangerschaftsdrittel an. Mitunter können die ersten Symptome sogar schon einsetzen, bevor die Frau von ihrem anstehenden Nachwuchs weiß.

Wie lange hält die Müdigkeit während der Schwangerschaft an?

Ständige Müdigkeit während der Frühschwangerschaft ist keine Seltenheit. So wird sie zu den ersten Anzeichen einer Schwangerschaft gezählt. Vor allem zum Schwangerschaftsbeginn fühlen sich die Schwangeren müde und schlapp, was jedoch nicht weiter ungewöhnlich ist, weil der Körper stark beansprucht wird.

In den meisten Fällen geht die Müdigkeit wieder zurück, wenn das zweite Schwangerschaftsdrittel einsetzt. Danach kommt es häufig zu einem regelrechten Energieschub, der bis ins letzte Schwangerschaftsdrittel hineinreicht. Etwa zwei bis drei Monate vor der Geburt macht sich die Müdigkeit dann wieder verstärkt bemerkbar, was auch an dem zunehmenden Gewicht der Schwangeren liegt.

Wodurch wird die Schwangerschaftsmüdigkeit hervorgerufen?

Unterleibsschmerzen in der FrühschwangerschaftDie Müdigkeit in der Frühschwangerschaft lässt sich leicht erklären. So leistet der Körper während der gesamten Schwangerschaft Höchstarbeit, was jedoch besonders für das erste Schwangerschaftsdrittel gilt. Beispielsweise wird in diesem Zeitraum die Plazenta gebildet. Dieses Organ ist für die Schwangerschaft besonders von Bedeutung, weil das Baby von ihm sämtliche Nährstoffe erhält, die es benötigt.

Darüber hinaus kommt es zu Veränderungen beim Stoffwechsel sowie bei den Hormonen. Gerade die Hormone tragen die Hauptlast der Arbeit. Nach der Befruchtung der Eizelle werden sie vom Organismus in großen Mengen ausgeschüttet. Allerdings macht sich die hormonelle Umstellung durch Müdigkeit zu Beginn der Schwangerschaft bemerkbar. So steigt der humane Choriongonadotropin-Haushalt schnell an. Sein Zenit wird zwischen der 8. und 12. Schwangerschaftswoche (SSW) erreicht.

Maßgeblich für Müdigkeit und Erschöpfung ist das Gelbkörperhormon Progesteron. Dieses trägt die Verantwortung für das Verdicken der Gebärmutterschleimhaut sowie die verstärkte Zirkulation des Blutes. Ferner wirkt es Kontraktionen der Gebärmutter entgegen. Des Weiteren entfaltet das Progesteron einen entspannenden Effekt auf den gesamten Organismus.

Blutdruck und Blutzuckerspiegel fallen wesentlich niedriger aus als vor der Schwangerschaft. All diese Faktoren haben Anteil an der Müdigkeit, die zum Teil erhebliche Ausmaße annehmen kann.

Extreme Müdigkeit während der Schwangerschaft

Bei manchen Schwangeren kann die Müdigkeit extrem ausfallen, da sie häufig mit Erschöpfung einhergeht. Dies gilt besonders für die ersten drei bis vier Monate der Schwangerschaft. Muss sich die werdende Mutter zudem häufig übergeben, mangelt es ihr zusätzlich an Energie. So kann der Körper deswegen keine Energiereserven speichern. In der Regel bessert sich die extreme Müdigkeit jedoch ab der 12. Schwangerschaftswoche, wenn auch die Entwicklung nicht bei allen Frauen gleich verläuft. Zum Beispiel verspürt eine Schwangere schon ab der 10. SSW keine starke Müdigkeit mehr, während sie bei der anderen bis zum Ende des vierten Monats oder sogar noch länger anhält.

Dass die extreme Müdigkeit in der Schlussphase der Schwangerschaft wieder zurückkehrt, lässt sich durch die typischen Schlafprobleme während der Nacht erklären. Dabei findet die Schwangere nicht immer die geeignete Schlafposition. Auch der Umstand, dass der Nachwuchs während der Schwangerschaft immer wieder Wachstumsschübe hinlegt, kostet die Mutter reichlich Kraft.

Mangel an Mineralstoffen

Richtige Ernährung in der FrühschwangerschaftEin weiterer Grund für die anhaltende Müdigkeit kann ein Mangel an wichtigen Mineralstoffen sein. So steigt bis zur Halbzeit der Schwangerschaft der Bedarf des Körpers an Mineralstoffen und Vitaminen. Nicht selten sind ein Mangel an Jod und Eisen ein Grund für die ständige Müdigkeit.

Durch richtige Ernährung und den Verzehr von Vollkornprodukten, Getreide, Fisch und Fleisch kann die Schwangere diesen Mangelerscheinungen und damit auch der Müdigkeit entgegenwirken. Weil auch der Flüssigkeitshaushalt eine wichtige Rolle spielt, empfiehlt sich die regelmäßige Zufuhr von Wasser und Kräutertee. Auf Fertiggerichte sollte während der Schwangerschaft besser verzichtet werden, weil sie die Energiereserven unnötig in Mitleidenschaft ziehen können.

Was tun gegen die Müdigkeit?

Tipps für die SchwangerschaftEs gibt verschiedene Möglichkeiten, gegen die anhaltende Müdigkeit während der Frühschwangerschaft vorzugehen. Als hilfreich gilt zum Beispiel das ein oder andere Nickerchen am Tag. Bereits 15 Minuten zusätzlicher Schlaf sorgt dafür, den stressigen Alltag zu überstehen. Ist die Schwangere bereits Mutter, sollte sie ihre Kinder hin und wieder bei Verwandten oder Freunden unterbringen, um sich auszuruhen oder zu schlafen.

Früh ins Bett gehen

Ein gutes Mittel gegen Schwangerschaftsmüdigkeit ist ein harmonischer Tag-Nacht-Rhythmus. Geht die werdende Mutter am Abend früh zu Bett, fühlt sie sich am nächsten Morgen kraftvoller. Dabei ist es wichtig, dass im Schlafraum eine Wohlfühlatmosphäre herrscht und bequeme Kissen wie zum Beispiel ein Stillkissen zur Verfügung stehen. Auf diese Weise findet die Schwangere leichter eine angenehme Schlafposition.

Zwischendurch Pause machen

Während der Schwangerschaft sollte die werdende Mutter regelmäßige Pausen einlegen, um der Müdigkeit entgegenzuwirken. In der Regel reichen bereits 15 Minuten zum Auffrischen des Energiespeichers aus. Als angenehm und belebend gelten zudem entspannende Verfahren wie beispielsweise Shiatsu, Massagen, eine Aromatherapie oder Akupunktur. Welches Mittel sich letztlich am besten eignet, ist individuell unterschiedlich, sodass oft experimentiert werden muss.

Fazit

Anhaltende Müdigkeit während der Frühschwangerschaft ist kein Grund zur Sorge. Fühlt sich die angehende Mutter müde, sollte sie sich nicht scheuen, eine Ruhepause einzulegen.